Wahlrecht ab 16 bei Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen

Verfassungsänderung soll 298.000 Jugendliche politische Teilhabe erhalten.

Die Landesregierung hat eine wichtige Verfassungsänderung auf den Weg gebracht: Künftig sollen Jugendliche ab 16 Jahren auch bei Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen wählen dürfen. Damit wird das aktive Wahlalter von 18 auf 16 Jahre abgesenkt.

Junge Menschen wollen mitreden, wenn es um ihre Zukunft geht – und das ist gut so. Die hohe Zustimmung junger Menschen zur Demokratie zeigt, dass sie Verantwortung übernehmen und mitgestalten wollen. Es ist richtig, ihnen dafür auch die Möglichkeit zu geben.

Laut Demokratiebericht 2023 haben 94 Prozent der 14- bis 18-Jährigen in Nordrhein-Westfalen eine positive Haltung zur Demokratie. Sie engagieren sich in Schülervertretungen, Vereinen, Jugendorganisationen oder im Ehrenamt – und tragen aktiv dazu bei, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.

Bislang durften Jugendliche unter 18 Jahren lediglich bei Kommunal- und Europawahlen ihre Stimme abgeben. Mit der jetzt beschlossenen Verfassungsänderung werden künftig rund 298.000 junge Menschen zusätzlich wahlberechtigt sein. Das stärkt unsere Demokratie und kann das politische Interesse dauerhaft fördern. Gerade in der Schule, in Ausbildung oder im Verein lernen junge Menschen, wie wichtig Mitbestimmung und Verantwortung sind – das Wahlrecht ist die logische Fortsetzung davon.

Finanziell ist die Reform überschaubar: Die zusätzlichen Kosten von rund 440.000 Euro für Wahlbenachrichtigungen und Briefwahlunterlagen stehen in keinem Verhältnis zum demokratischen Gewinn. Zum Vergleich: Die Landtagswahl 2022 hat rund 27 Millionen Euro gekostet.

Mit dieser Entscheidung folgt Nordrhein-Westfalen dem Beispiel anderer Bundesländer wie Baden-Württemberg, Berlin, Bremen und Hamburg, in denen 16- und 17-Jährige bereits bei Landtagswahlen wählen dürfen. Wir trauen jungen Menschen politisches Urteilsvermögen zu – und wir wollen, dass sie sich früh für unsere Demokratie begeistern. Wer einmal erlebt hat, dass seine Stimme zählt, der wird sich auch künftig stärker einbringen. Das ist eine Investition in die Zukunft unserer demokratischen Kultur!

Die Absenkung des Wahlalters ist ein weiterer Schritt, um junge Menschen enger an politische Prozesse heranzuführen und sie als aktive Bürgerinnen und Bürger zu gewinnen – für ein starkes, zukunftsorientiertes Nordrhein-Westfalen.

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Landtagsbesuch der Schüler Union Märkischer Kreis