Mehr Verlässlichkeit und Stabilität in der Kindertagesbetreuung.
Am 30. September 2025 hat die Landesregierung NRW Eckpunkte für eine grundlegende Reform des Kinderbildungsgesetzes beschlossen. Ziel ist ein zukunftsfähiges, familienfreundliches und stabiles Kita-System. Denn trotz vieler Investitionen steht es aktuell unter Druck: Es fehlen Fachkräfte, die Kosten steigen, und Bürokratie bremst alle Beteiligten aus.
Die Reform ruht auf vier Säulen: mehr Personal, stabile Finanzierung, weniger Bürokratie und mehr Handlungsspielräume vor Ort.
Mehr Fachkräfte
Das Land stellt jährlich mindestens 50 Mio. Euro zusätzlich bereit – für bessere Ausbildungsbedingungen, attraktivere Praxisausbildung und gezielte Förderung von Anschlussqualifizierungen. Kitas mit Ausbildungsplätzen erhalten künftig eine eigene Pauschale. Ziel ist es, neue Fachkräfte zu gewinnen, bestehendes Personal zu entlasten und Ausbildung attraktiver zu machen.
Finanzielle Stabilität
Ab August 2027 steigt die Grundfinanzierung dauerhaft um 200 Mio. Euro jährlich. Zudem investiert das Land 1,5 Mrd. Euro in die Kita-Infrastruktur. Schon vor Inkrafttreten gibt es Entlastungen durch einen Ausgleich steigender Personalkosten. Damit wird für Träger, Kommunen und Eltern mehr Planungssicherheit geschaffen.
Weniger Bürokratie – mehr Zeit für Kinder
Förderprogramme wie Sprach-Kitas und PlusKITAs werden ins KiBiz integriert, Verfahren vereinfacht und Dokumentationspflichten reduziert. So bleibt mehr Zeit für die pädagogische Arbeit, während gleichzeitig ein verlässliches und hochwertiges Bildungsangebot gewährleistet wird.
Mehr Flexibilität vor Ort
Kitas können Betreuungszeiten und Gruppengrößen passgenauer organisieren – bei gesicherten Qualitätsstandards. Schrittweise wird ein System kindbezogener Pauschalen eingeführt, das die Förderung noch stärker an den Bedürfnissen der Kinder ausrichtet.
Die Kirchen spielen als große Träger eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Reform. Gemeinsam mit dem Katholischen Büro NRW und dem Evangelischen Büro in Nordrhein-Westfalen werden seit Monaten Rahmenbedingungen erarbeitet, die sowohl den Trägern als auch den Familien mehr Verlässlichkeit bieten. In meiner Funktion als Verantwortlicher der CDU-Fraktion für die Evangelische Kirche im Landtag führe ich regelmäßig Gespräche mit Oberkirchenrat Martin Engels. Diese engen Abstimmungen helfen, die Perspektiven der Träger in die politische Arbeit einzubringen und das Kita-System langfristig zu stabilisieren.