Aufklärung, Versorgung und Forschung stärken.
Endometriose ist eine der häufigsten Unterleibs-Erkrankungen bei Frauen, die im Bewusstsein der Bevölkerung bisher wenig Beachtung und Akzeptanz findet und deren Ursache wissenschaftlich nicht geklärt ist. Zehn bis 15 Prozent aller Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter erkranken und leiden oft über viele Jahre, da die Krankheit noch immer als nicht heilbar gilt. Die betroffenen Mädchen und Frauen haben außerhalb der Gebärmutter meist in benachbarten Organen und Geweben gutartige, oft schmerzhafte Wucherungen.
Auch mir ist bewusst, dass hier noch viel Aufklärungsbedarf besteht – meine Frau leidet seit rund 20 Jahren an dieser Krankheit. Die Tatsache, dass sogenannte „Männerkrankheiten“ auch heute noch viel besser erforscht sind als Erkrankungen bei Frauen, hat mich erschreckt. Ich möchte hier auf den Gender-Data-Gap (frei übersetzt „Geschlechter-Datenlücke“) verweisen, der die große Diskrepanz zwischen der Erhebung von geschlechterspezifischen Daten zeigt. Es müssen dringend Rahmenbedingungen geschaffen werden, die zu einem offeneren Umgang mit und einer besseren Forschung zur Endometriose führen. Benachteiligungen von erkrankten Frauen dürfen nicht hingenommen werden!
Die Zukunftskoalition aus CDU und Grünen fordert daher die NRW-Landesregierung zu verschiedenen Maßnahmen auf:
Hochschulen und Universitätskliniken sollen Mittel aus der Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung beantragen, um die Forschung im Bereich Frauengesundheit und Endometriose vorantreiben zu können. Wünschenswert wäre die Schaffung eines Zentrums für Endometriose-Forschung, um die Erforschung der Ursachen, neuer Diagnoseverfahren und besserer Behandlungsmöglichkeiten voranzutreiben. In Anlehnung an den Gender-Data-Gap soll die geschlechtergerechte Gesundheit vereinbart werden und Maßnahmen zur Aufklärung, Versorgung und Forschung vereinbart werden.
Weiterhin soll geprüft werden, inwieweit das Thema Endometriose in Fort- und Weiterbildung für Ärztinnen und Ärzte sowie weiteres medizinisches Fachpersonal angeboten wird bzw. verbessert werden kann.
Die Endometriose sollte wenn möglich auch in Fortbildungsangebote von Lehrkräften aufgenommen werden.
Ich unterstütze auch die Forderung nach einem Pilotprojekt weiterer Behandlungsschwerpunkte wie psychosoziale Beratung, ambulante Schmerztherapien, Psychotherapie und Physiotherapie.