Gemeinsam gegen die Einsamkeit

Aktionswoche der CDU-Fraktion im Landtag.

In NRW fühlen sich etwa 15 Prozent der Menschen einsam – verteilt auf alle Gesellschaftsschichten und jedes Alter. Die Politik ist verpflichtet, sich der Bewältigung und Prävention von Einsamkeit zu widmen. Hier leisten besonders ehrenamtliche Initiativen eine wichtige Arbeit und sie müssen dabei dringend mehr unterstützt werden.

Im Rahmen der von der CDU Landtagsfraktion veranstalteten „Woche gegen die Einsamkeit“ vom 6. bis zum 11. November besuchte ich die von der evangelischen Kirche Lendringsen wöchentlich veranstaltete Aktion „Edens Küche“ sowie das „Demenz-Café“ in Balve.

Edens Küche in Lendringsen bringt Menschen zusammen

Es ist großartig, was hier auf die Beine gestellt wird! An jedem Mittwoch wird seit dem 15. Februar 2023 in der Christuskirche Lendringsen ein Mittagessen für 45 Personen bereitgestellt. „Wir empfangen meistens zwischen 20 und 45 Gäste“, erzählt der evangelische Pfarrer Björn Corzilius. Er berichtet, dass es ganz unterschiedliche Menschen sind, die sich zum Essen zusammenfinden. „Eingeladen ist jede und jeder“, betont der engagierte Pfarrer. „Alter, Einkommen, Herkunft oder Konfession spielen hier überhaupt keine Rolle!“ Es seien durchaus nicht nur Menschen mit kleinem Geldbeutel, die sich mittwochs hier einfinden. „Beispielsweise kommen auch ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger, die sich schlicht über ein paar Stunden in Gesellschaft freuen“, beschreibt Corzilius.

Finanziert wird Edens Küche durch Spenden und die Einnahmen durch das Mittagessen, aber auch „Mendener in Not“ wirkt hier unterstützend mit. „Wir haben eine sogenannte „Orientierungsgröße“ von 2,50 Euro festgelegt, zu der aber niemand verpflichtet ist“, erklärt der Pfarrer. Wer mehr geben wolle, könne dies gerne tun, wenn jemand aber kein oder nur wenig Geld zur Verfügung habe, sei sie oder er genauso herzlich willkommen. „Zusätzlich halten wir für unsere Gäste noch „Bunte Tüten“ bereit, um mit Grundnahrungsmitteln und anderem auch für die Zeit zu Hause zu helfen.“

Ich habe mich sehr darüber gefreut, die Helferinnen und Helfer bei der Bewirtung der Gäste unterstützen zu dürfen und mit diesen ins Gespräch zu kommen. Eine tolle Aktion, ich danke allen hier von Herzen für ihr Engagement!

Parallel zu „Edens Küche“ wird dienstags und freitags im Bodelschwingh-Haus an der evangelischen Heilig-Geist-Kirche in Menden die Aktion „Ma(h)lzeit – Genuss für Leib und Seele“ angeboten, ein warmes Essen und Gemeinschaft für alle.

Besuch im Demenz-Café Balve

Ich bin sehr beeindruckt von der Arbeit des Vereins Treffpunkt Demenz Balve e.V., der an Demenz Erkrankte betreut, aber auch den Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite steht. Kürzlich habe ich das Café Treffpunkt besucht und mit einigen der dort ehrenamtlich Tätigen ein intensives Gespräch führte.

Im Oktober 2014 wurde der gemeinnützig anerkannte Verein mit der Unterstützung des Gesundheitscampus und des Altenheims St. Johannes gegründet. Seitdem öffnet jeden Montag und Samstag das Café Treffpunkt und empfängt Demenzkranke zum gemeinsamen Zeitvertreib. „Grundsätzlich fangen wir mit einem gemütlichen Kaffeetrinken an, aber es kommt auch schonmal vor, dass wir die ganze Zeit verquatschen“, lacht Heike Guth-Mindhoff, die engagierte Vorsitzende des Vereines. „Oft kochen wir aber auch zusammen oder spielen Ratespiele oder Bingo und singen miteinander.“ Ein echter Eisbrecher ist hierbei die Handpuppe Angie, die Heike Guth-Mindhoff fröhlich zum Leben erweckt. Auch ich wurde von ihr begrüßt und führte zum Vergnügen aller eine angeregte Unterhaltung mit der kecken Puppe.

Jedoch nicht nur die Erkrankten profitieren von der Arbeit des Vereins, sondern auch die Angehörigen. „Viele pflegende Angehörige sind nach einer gewissen Zeit einfach fertig“, beschreibt Gabriele Schmale, eine weitere Mitarbeiterin des Vereins, die Situation in den Familien. „Sie benötigen nicht nur mal ein paar Stunden für sich, sondern oft auch Beratung oder einfach mal ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Probleme – und dafür sind wir auch da!“ Zudem habe man inzwischen einen Gesprächskreis für pflegende Angehörige ins Leben gerufen und Erkrankte, die nicht mobil genug sind für einen Cafébesuch, werden zu Hause besucht.

Vereine dieser Art müsste es wirklich in jeder Stadt und jedem Dorf geben! Ich danke allen hier sehr für diese großartige Arbeit.

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