Einsatz von KI bietet großes Potenzial zur Unterstützung.
Die nordrhein-westfälische Polizei ist für die digitale Kriminalitätsbekämpfung gut aufgestellt. Ermittler können bereits Onlinevernehmungen durchführen und am Cyber Campus NRW werden Fachkräfte in Cyberkriminalistik ausgebildet, um der steigenden Zahl digitaler Straftaten zu begegnen. Unsere Kriminalpolizei wurde in den letzten Jahren personell und technisch verstärkt, aber die rasante Entwicklung im digitalen Raum erfordert kontinuierliche Anpassungen.
Cyberkriminelle nutzen immer raffiniertere Methoden, um Systeme zu sabotieren, Daten zu stehlen und Schadsoftware zu verbreiten. Auch die Alltagskriminalität wird zunehmend digital, etwa durch Betrug im Online-Handel. Sorgen bereitet auch die zunehmende Verbreitung von Hass, Hetze und Radikalisierung in sozialen Medien.
Der Einsatz von KI ist besonders bei Ermittlungen zu sexualisierter Gewalt mit der Auswertung großer Datenmengen sinnvoll, um Täternetzwerke aufzudecken und Opfer schnell zu identifizieren. Die Polizei wird hierbei durch sogenannte „Forensik Desktop“-Rechner zur zentralen Datenanalyse unterstützt, aber auch innovative Apps werden entwickelt, um den Kriminalisten den Arbeitsalltag z. B. im Bereich „digitale Vernehmung“, der Fingerabdruckidentifikation oder bei der Leichenschau zu erleichtern. Zudem kann KI beispielsweise bei der Umwandlung von Sprache in Text, Übersetzungen in seltene Sprachen oder der automatischen Auswertung großer Textmengen eingesetzt werden. Auch Objekte wie verbotene Symbole können erkannt werden und so die Arbeit der Polizei unterstützen, z. B. bei Versammlungen. Die Kriminalinspektionen Cybercrime bestehen aus spezialisierten digitalen Interventionsteams, die schnell und effektiv auf Cyberbedrohungen reagieren und Betroffene fachkundig unterstützen. Wichtig ist es aber auch, die Arbeit transparent, nachvollziehbar sowie nichtdiskriminierend zu gestalten, um die Menschenrechte und den Datenschutz zu sichern. Menschliche Entscheidungen dürfen in Bereichen mit Ermessensspielräumen nicht ersetzt werden!