Unterwegs mit der Märkischen Verkehrsgesellschaft (MVG) in Hemer und Menden.
Immer wieder berichten mir Eltern und auch Schüler von teils kritischen Situationen im Schulbusverkehr. Ich wollte mir deswegen einmal ein eigenes Bild machen, da meine letzte Busfahrt in der Region immerhin schon viele Jahre zurücklag.
Am Montagmorgen nach den Herbstferien startete um 7:00 Uhr in Menden meine Bustour. Mit der Linie 24 – und Busfahrer Sebastian am Steuer – ging es zum Schulzentrum. Dort trafen mehrere Busse gleichzeitig ein. Die Schüler von Real- und Gesamtschule stürmten aus dem Bus. Weil viele Eltern mit ihren Autos zusätzlich das Schulzentrum erreichten, entstand schnell Chaos. Es ist sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis es irgendwann einmal zu Unfällen kommt.
Vom Schulzentrum ging es weiter zur Platte Heide und dann im vollbesetzten Bus – insbesondere mit Schülerinnen und Schülern – zu den Walburgisschulen. Im Anschluss, nach Schulbeginn, erlebte ich dann einen klassischen Vormittag. Mit der Linie 1 ging es von Menden-Battenfeld aus nach Hemer-Westig. Der eine oder andere Arbeitnehmer nutzte den Bus auf dieser Strecke, aber insbesondere auch Rentnerinnen und Rentner, um zum Arzt oder zum Einkaufen zu fahren. Das Deutschlandticket macht sich auch im Märkischen Kreis bemerkbar, die Nutzerzahlen steigen. Positiv ist auch, dass die Busfahrer viel seltener Fahrkarten verkaufen müssen und sich somit die Fahrzeiten seltener durch Wartezeiten verlängern.
Das Nutzerpublikum im ÖPNV ist schon vielfältig – Schüler, Rentner, Arbeitnehmer, Mütter mit Kindern. Wichtig ist, dass für alle Nutzergruppen ansprechende Angebote bereitstehen. Problematisch ist jedoch auch im ÖPNV der Fachkräftemangel. Es fehlen ausreichend Busfahrinnen und Busfahrer. Der deutschlandweite Fachkräftemangel macht auch im Bereich der Öffentlichen Verkehre nicht halt. Schon seit einigen Jahren wird es für die Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen aus diesem Bereich zunehmend schwieriger, das vorhandene Angebot aufrecht zu erhalten.
Es bereitet mir Sorgen, dass mittlerweile sogar große Verkehrsunternehmen gezwungen sind, ihren Fahrplan aufgrund Personalmangels auszudünnen, um zumindest für ein Rumpfangebot die Bedienqualität sicherzustellen. Gerade in ländlichen Räumen, wo die Angebote begrenzt sind, führt dies zu erheblichen Mehrbelastungen. Darüber tauschte ich mich auch mit MVG-Geschäftsführer Stefan Janning aus, den ich nach meiner Mitfahrt im MVG-Bus traf. Das Land NRW hat mit dem Programm „Fokus Bahn NRW“ bereits wichtige Grundlagen geschaffen, um dem Personalmangel im Bereich der Öffentlichen Verkehre zu begegnen. Diesen erfolgreichen Ansatz gilt es nun weitervoranzutreiben und auch für den straßengebundenen Öffentlichen Verkehr zu nutzen.